Bericht Berggruppe Bergfrühling 2024 im Dachstein
Für das Jahr 2024 wurde für den Bergfrühling eine Wanderregion ausgewählt, die man seit
Durchführung des Bergfrühlings zum ersten Mal besuchte. Es ging in das Dachsteingebiet in die
Steiermark auch bekannt aus der ZDF Serie „Die Bergretter“.
Am Donnerstag, 11.07.24 fuhr ein voll besetzter Bus in Richtung Österreich in das aus der Serie bekannte Dorf „Ramsau“. Hier stieg die Berggruppe aus und wanderte bei schönstem Wetter Richtung „Austriahütte“, dem 1.Etappenziel. Auf dem Weg zur Hütte lag auch der „Hof Emilie“ ein bekannter Drehort aus Serie, der für die in der Berggruppe begeisterten „Bergretter-Fans“ natürlich ausgiebig fotografiert werden musste.
Nach 2h Aufstieg war das Ziel erreicht und man konnte die Aussicht und die Abendsonne auf der Hütte genießen.
Am nächsten Tag stand bei strahlend blauem Himmel zuerst ein kräftezehrender 900hm Anstieg auf die „Edelgrießhöhe“ durch das Edelgrieß an. 2 Schritte vor1 Schritt zurück ging es durch das Geröll. Der herrliche Ausblick von der Edelgrießhöhe auf die Dachsteingipfel und das Dachsteinmassiv ließ die Strapazen des Anstiegs vergessen. Etwas gemütlicher ging es dann Richtung Guttenberghaus, das man kurz vor einem heranziehenden Gewitter erreichte. Die geplante Besteigung der Hausgipfel „Sinnabell“ oder „Eselstein“ konnte man auf Grund des anhaltenden Regens an diesem Nachmittag leider nicht mehr machen.
Nachdem es sich über Nacht ausregnete, begann die 3. Etappe zur Simonyhütte wieder bei
Sonnenschein und wolkenlosem Himmel. Nach 17km und 9h waren alle froh, dass sie die
Wanderschuhe gegen die Hüttenschuhe tauschen konnten. Nach der letzten Nacht auf der
Berghütte und einem für Hütten sehr guten Frühstücksbuffet ging es an den Abstieg nach
Hallstatt. Zuvor wurden noch Erinnerungsfotos vom Hohen Dachstein und dem zu Fuße liegenden Hallstätter Gletschers gemacht. Wieder bei bestem Wetter waren nochmals 14km und 1700hm Abstieg zu bewältigen, was der eine oder andere am Ziel dann in den Knien spürte.
Pünktlich zu unserer Ankunft in Hallstatt kam auch der Bus mit der Wander- und Genusswandergruppe an und sammelte uns für die gemeinsame Rückfahrt wieder ein. Bevor es vollends zurück nach Wannweil ging, gab es am Chiemsee noch ein gemeinsames Abschlussessen und 4 erlebnisreiche Tage in den Bergen lagen hinter uns.
Bericht Thomas Schwitalle
Wandergruppe
Bergfrühling des Schwäbischen Albvereins
in Österreich am Dachstein in Schladming/Rohrmoos
von Donnerstag, 11. Juli bis Sonntag, 14. Juli 2024
Tag 1:
Wenn donnerstags um die Mitte des Monats Juli ein Bus in der Dorfstraße schon vor sechs Uhr mit Rucksäcken und leichtem Gepäck beladen wird und alle ca. 50 Teilnehmer in Wanderkleidung erscheinen, dann kann es sich nur um die Ausfahrt des Schwäbischen Albvereins zum Bergfrühling handeln. Selbstverständlich mit unserem klasse Busfahrer Hansi.
Nach langer Fahrt war es so weit und die Wander- und Genusswandergruppe erreichten ihr erstes Ziel in der Steiermark, die Talstation „Reiteralm“ gegen 14 Uhr, bei strahlendem Sonnenschein. Alles war schon bestens organisiert, die Gästekarten vor Ort, so dass wir kostenlos und bequem mit der Sesselbahn hinauf zu der 1740 m hoch gelegenen Bergstation Preunegg fahren konnten. Ein herrliches Gebirgspanorama, ein fantastischer Rundumblick mit dem gegenüberliegenden Dachsteingebirge eröffnete sich uns.
Auf guten, wenn auch mitunter steilen Wegen machten wir uns entlang des Reiteralmsees auf in Richtung des malerischen Spiegelsees (1860 m), in dem sich das Dachsteingebirge wunderschön und eindrucksvoll spiegelt. Auch den freilaufenden Ziegen schien es hier bestens zu gefallen. Aus zeitlichen Gründen ging es denselben Weg zurück und mit dem Bus weiter zum Hotel „Burgfellnerhof“ in Rohrmoos.
Auch über unser Hotel lohnt es sich, ein paar lobende Worte zu verlieren. Ein familiengeführtes, gastfreundliches Hotel, inmitten der steirischen Bergwelt gelegen, mit einem großen, schönen Naturbadeteich und Wellnessgarten, die sehr beliebt waren, Saunaoasen und verschiedenen weiteren Wellnessangeboten. Vom Speisesaal und vom glasklaren Naturbadeteich aus mit traumhaftem Blick auf das Dachsteinmassiv. Das ausgesprochen reichhaltige und leckere Frühstücksbüffet und abends ein feines 4-Gang Wahlmenü mit Salatbüffet verwöhnten auch den Gaumen. Kehrte man nachmittags vor 16:30 Uhr zurück, wurden verschiedene Kuchen offeriert.
Die neu renovierten und geräumigen Zimmer waren schnell bezogen, ein Bad im Teich, ein Gang durch die Sauna oder ein Drink auf der großen Terrasse und wir trafen uns wieder zum Nachtessen, ließen uns die regionale steirische Küche schmecken und zufrieden klang der Abend aus.
Tag 2:
Das Wetter war auch in Österreich in diesem Jahr nicht so beständig und aufgrund der Wetterprognose tauschten wir die für Freitag und Samstag geplanten Wanderungen. Bergführerin Laura, jung und mit langen Beinen wie ein Modell, aus Heilbronn stammend, aber der Berge wegen nach Schladming ausgewandert und vom Hotel kostenlos zur Verfügung gestellt, führte die Wandergruppe auf die im geschützten Gebiet liegende Bärfallspitze (2150 m), einem Wander- Highlight in den Schladminger Tauern, die Genusswandergruppe wanderte zur Kaibling-Alm auf 1778 m Höhe.
Doch der Reihe nach. Bevor es mit dem Wandern losging, stand erst einmal wieder eine in der Sommercard enthaltene freie Seilbahnfahrt mit der Schladminger Tauern Seilbahn, einer historischen Pendelseilbahn an. Seit ihrem Baujahr 1960 ist sie nahezu unverändert und deshalb an sich schon eine kleine Sensation. Auf zwei Teilabschnitten verkehren zwei Kabinen, die jeweils maximal 8 Personen befördern können, die Kabinen müssen von Personal manuell verriegelt werden. In der Mittelstation muss die Kabine gewechselt werden, was bei manchen zu Verwirrungen führte. Es dauerte also eine ganze Weile, bis alle 40 Personen die Bergstation erreicht und unter Gelächter von ihren Eindrücken berichtet hatten.
Laura führte die Wandergruppe durch wunderschöne Bergwiesen des Rossfelsattels hin zum alpinen Aufstieg zur Spitze, hielt immer wieder an, um die umliegenden markant aufragenden Berge der Schladminger Tauern und des Dachsteingebirges zu erläutern, sie kannte jeden Gipfel, und um die Natur zu erklären. Leider war die Blüte der Alpenrosen bereits kümmerlich und es gab nur hin und wieder ein paar pinkrote Tuffs. Wir erreichten den Gipfel der Bärfallspitze, genossen den Ausblick, machten Fotos am Gipfelkreuz, stärkten uns, und wetterbedingt ging es auch schon weiter zum Abstieg durch alpines Gelände mit Blick zum geheimnisvollen, türkisschimmernden Moaralmsee, einem Hochmoorsee, hinunter zur Kaibling-Alm.
Bis hierher waren auch die Wanderer der Genusswandergruppe gewandert, aber da Wolken aus dem Tal hochzogen, waren sie bereits aufgebrochen. Zuversichtlich wurde erst ein Platz im Freien gewählt, aber bevor noch die Jause kam, öffnete der Himmel sanft seine Schleusen und wir nahmen gerne in der Hütte Platz.
Durch leichten Sommerregen marschierten wir zurück zur „Alten Gondel“, die uns sicher zurück ins Tal brachte. Wie auch die Genusswandergruppe wurden wir vom Bus abgeholt und ins Hotel zurückgebracht. Der Nachmittag ließ noch viel Raum, all die Annehmlichkeiten des Hotels zu nutzen und von den Erlebnissen des Tages zu berichten. Abends saß man in kameradschaftlicher Runde zusammen.
Tag 3:
Hochsommerlich warm, so die Wetterprognose, und damit war unser Wanderziel, über den „Alpinsteig durch die Höll“ zu den Riesachfällen, dem Kleinen und dem Großen und zum Riesachsee geradezu ideal. Es versprach angenehme Kühle. 140 m donnert das Wasser zu Tal. Die anspruchsvolle und beeindruckende Tour führt durch die enge Klamm, entlang des Wasserfalls, den man im unteren Teil immer wieder auf Aussichtsplattformen hautnah erleben kann. Durch den vielen Regen war der Bach reich mit Wasser gespeist und verbreitete seine Gischt meterweit, was viele als willkommene Abkühlung nutzten. Zahlreiche, zum Teil steile aber gut gesicherte Gesteins- und Metalltreppen führen durch die unberührte Natur dieser Schlucht und wir kamen ordentlich ins Schwitzen. Die 50 m lange Hängebrücke ist die besondere touristische Attraktion über den 70 m brausend zu Tal stürzenden Großen Riesachfall. Alle aus der Wandergruppe gingen mit und die anschließende Metallbrücke war im Vergleich dazu ein Kinderspiel.
Am Ende der Schlucht angekommen öffnet sich das Tal und eingerahmt von saftigen Wiesen, Wäldern und kantigen Bergflanken, liegt der tiefgrüne Riesachsee. Wir genossen es, wie schön es war, in dieser freien, offenen Landschaft ohne Treppen und Stufen bis an das Ende des Tales zu wandern. Dort kehrten wir um und machten Rast auf der Kaltenbachalm. Als besonderes Schmankerl gab es dort den Steirischen Käse, der etwas streng roch und nicht Jedermanns Geschmack war.
Da der „Alpinsteig durch die Höll“ nur in einer Richtung begangen werden kann, erfolgte der Rückweg über eine Forststraße und mit dem Bus gelangten wir zurück ins Hotel.
Unsere Genusswanderer waren am Morgen schon im Rohrmoser Untertal aus dem Bus gestiegen, durchwanderten das Tal und folgten dem Aufstieg zum Kleinen Riesacher Wasserfall mit seinen zahlreichen Plattformen. Auch sie ließen sich gerne vom Wasser besprühen, kehrten anschließend im Almgasthof Riesachfall ein und genossen dort die angebotenen Jausen und Eisbecher. Der Bus brachte sie etwas früher ins Hotel zurück, sodass ausgiebig Gelegenheit bestand, die dortigen Annehmlichkeiten zu nutzen.
Den Abend verbrachten wir wieder gemeinsam in kameradschaftlicher Runde und ein wenig wehmütig, dass es am nächsten Tag schon wieder nach Hause gehen sollte.
Tag 4:
Nach anfänglich etwas bedecktem Himmel lockerte die Bewölkung auf und wir packten gestärkt durch ein ausgiebiges und sonntägliches Frühstück das Gepäck in den Bus. Unsere Aufgabe bestand heute hauptsächlich darin, die Berggruppe rechtzeitig in Hallstadt abzuholen. Der Vormittag bot aber genügend Zeit, um noch ein kleines Highlight zu erkunden.
Auf dem Weg nach Hallstadt, in Gössenberg liegt wunderschön und malerisch der forellenreiche Steirische Bodensee inmitten einer alpinen Landschaft. Auf nahezu ebenen Wegen ließ sich dieses „Juwel“ von nahezu allen umrunden. Da noch genügend Zeit war, wanderte ein Teil der Gruppe weiter steil nach oben, zum rauschenden Wasserfall, dem man ziemlich nahekommen konnte.
Pünktlich ging die Fahrt weiter nach Hallstatt, zu diesem aus dem 16. Jahrhundert stammenden kleinen Ort mit Salzbergwerk, am Westufer des Hallstätter Sees (UNESCO Weltkulturerbe), der als schönstes Dorf Österreichs gilt und in China vor einigen Jahren nachgebaut wurde. Uns blieb keine Zeit, diesen bezaubernden Ort zu erkunden, unsere Sorge galt den durch das steile Seeufer bedingt, sehr beschränkten und daher äußerst kostspieligen Parkplätzen. Schließlich fand sich etwas geeignetes und die bereits wartende Berggruppe konnte sich umziehen und im Bus Platz nehmen.
Weiter ging die Fahrt, denn der Weg war weit. In Übersee-Feldwies am Chiemsee, gab es die Abschlusseinkehr im Biergarten des historischen Wirtshauses D`Feldwies. Gegen 22 Uhr erreichten wir Wannweil und es gab viele Hände, die geschüttelt wurden, um sich bei Alfred Allgaier und Siegfried Mahler für diese schöne und gelungene Bergfrühlings Ausfahrt zu bedanken.
Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn der Bergfrühling im Zillertal stattfindet!