Bergfrühling 2015

Schöne Bergtage in den Berchtesgadener Alpen
Der Bus brachte 46 erwartungsvolle Wannweiler Albvereinler nach Berchtesgaden und dort empfing sie ein sonnenbestrahlter blaugrüner Königssee. Unser bestelltes Schiff war bald startklar und schaukelte uns an der Echowand vorbei nach St. Bartholomä.

Am Königsee

Am Königssee
Wandergruppe
Nachdem die Berggruppe gebührend verabschiedet war, besichtigte die Wandergruppe die Kapelle von Bartholomä.
Auf einem Rundweg, zunächst am Ufer des Königssees, dann durch einen schattenspendenden Waldweg erreichten sie wieder die Schiffsanlegestelle. Eine Einkehr im Biergarten durfte natürlich nicht fehlen.
Mit dem Schiff ging es zurück nach Berchtesgaden und mit dem Bus zum Hotel. Nach der ein wenig kompilizierten Zimmerverteilung traf man sich zum Abendessen. Da wir seit 6 Uhr unterwegs waren, haben sich einige frühzeitig auf ihre Zimmer zurückgezogen.
Am nächsten Morgen genoss die Wandergruppe ein gutes und reichhaltiges Frühstück, und fuhr zur Almbachklamm in Marktschellenberg. Diese 3 km lange Klamm beeindruckt nicht nur durch den Ausbau des Wanderweges, der eine Steigung von 200 Höhenmeter bewältigt, 320 Treppenstufen, 29 Brücken und einen Tunnel hat, sondern durch die Schönheit der Natur. Die Wanderer konnten sich nicht sattsehen. Vieles wurde durch die Fotoapparate festgehalten. Einige sind dann durch die Klamm zurückgewandert, der Großteil bevorzugte den Wanderweg hinauf über Ettenberg zum Gasthaus “Mesnerwirt” bis zum vereinbarten Treffpunkt.
Nachmittags brachte uns der Bus zum Obersalzberg. Hier holte uns die Geschichte des Dritten Reiches ein. Leider konnten wir aus Zeitgründen die Ausstellung für Zeitgeschichte nicht besuchen, da wir einen Abstecher zum Kehlsteinhaus in Planung hatten.
1938 wurde dieses Haus von der NSDAP zum 50-jährigen Geburtstag Adolf Hitler vermacht. Durch einen 124 m langen Tunnel gelangten wir zum Aufzug, der ebenfalls 124 m senkrecht durch den Berg gebohrt wurde. In nur 41 Sek. erreichten wir den größenwahnsinnigen Repräsentationsbau, das Eagle´s Nest. Die nie erwartete Rundumaussicht dort oben, wird uns unvergesslich in den Köpfen bleiben.

Aussicht Obersalzberg Kehlsteinhaus

Aussicht Obersalzberg Kehlsteinhaus
Am dritten Tag brachte die Jenner-Bergbahn die Wanderer zur 1.800 m hohen Bergstation. Zu Fuß ging es weiter zur Bergspitze auf 1.874 m. Auch dort überraschte ein sagenhafter Blick über die umliegende Gebirgslandschaft und hinunter zum Königssee. Auf verschiedenen Wanderwegen ging es zurück ins Tal zum Bus. Den Nachmittag nutzten wir, um Berchtesgaden zu erkunden. Beim Abendessen und danach wurden dann im Gespräch die Tageserlebnisse ausgetauscht. Danach wollten einige das Nachtleben von Bischoffswiesen erkunden, was leider nicht vorhanden war, sie haben dann in einer Dorfkneipe Gespräche mit den Einheimischen gesucht. Eine andere Gruppe hat sich im Hotel bei Aperol bestens unterhalten.
Am letzten Tag brachte der Bus die Wandergruppe zur Wimbachklamm. Die kostenpflichtige Klamm ist nur 200 m lang – und erforderte eine Gehzeit von ca. 20 Min., allerdings ist sie von einer Schönheit die nicht zu toppen ist. Nach der Klamm führte der Weg zum Wimbachschloß, wo wir hofften die Bergruppe in Empfang zu nehmen, was leider nicht gelang, da die Berggruppe im Abstieg schneller unterwegs war, als wir im Aufstieg. Im Biergarten und am Bus haben wir uns dann wiedergefunden, alle heil und wohlauf.
Berggruppe
Da die Berggruppe zu ihrer ersten Hütte noch einen Anstieg mit 1.200 Höhenmetern vor sich hatte, konnte sie sich nicht lange in Bartholomä aufhalten. Über einen schattigen Steig wurde der Königssee bald unter sich gelassen, in der anstrengenden und steilen „Saugasse“ wurde schnell an Höhe gewonnen. Der moderate Weiterweg brachte die Gruppe nach 4 Stunden zum wunderschön am Funtensee gelegenen Kärlinger Haus. Nach einem gemütlichen Zusammensitzen wurden die Lager bezogen, um für den nächsten Tag wieder fit zu sein.
Am zweiten Tag war der Weg zum Riemannhaus nicht allzuweit, so dass die Berggruppe rucksackfrei den Feldkogel mit 1.886 m bestieg und mit einer schönen Aussicht auf Königssee und Watzmann belohnt wurde. Zurück im Kärlinger Haus wurde nun wieder mit Rucksack der Weg durch das Steinerne Meer zum Riemann Haus angegangen. Die Unterkunft war bereits um 15:15 Uhr erreicht, was einige noch zur Besteigung des 2.308 m hohen Hausberges, dem Sommerstein, nutzten. Die herrliche Aussicht auf Großglockner und Venediger hat die Klettermühen vergessen lassen. Ein gemütlicher Hüttenabend beschloss diesen eindrucksvollen Bergtag.

Durchs Steinerne Meer

Durchs Steinerne Meer
Der dritte Tag sollte zur Königsetappe werden. Der Weg durchquerte weiter das Steinerne Meer, was ein vielfaches Auf und Ab über die von der Eiszeit in interessanten Mustern ausgeschliffenen Felsblöcke bedeutete. Teilweise mussten in den Mulden noch Schneefelder überwunden und als Gegenverkehr Läufern eines Bergrennens Platz gemacht werden. Nach einer Pause im Ingoldstätter Haus begann der lange und öfters auch recht rutschige Abstieg ins Wimbachgries, den alle von ein paar Schrammen abgesehen, gut meisterten. Das Abendessen auf der Terrasse und ein Gläschen Wein drängten die Mühen des Tages in den Hintergrund.
Am letzten Tag war nur noch der gemütliche Weg zum Bus zu meistern. Er führte am Wimbachschloss vorbei zur eindrucksvollen Wimbachklamm, die ohne Rucksack besichtigt wurde. Das Empfangskomitee der Wandergruppe hat uns leider verfehlt, aber wie oben schon erwähnt haben wir uns alle gesund und munter wiedergefunden.
Auf der Heimfahrt wurde in Feldstetten zur Abendeinkehr noch Halt gemacht, dann brachte uns der Bus um viele schöne Erlebnisse reicher zurück nach Wannweil.
Gerhard Fundinger und Dieter Schmidt