Mundartabend beim Schwäbischen Albverein Wannweil

Die Mundartdichterin und Humoristin Doris Oswald und die Sondelfinger Stubenmusik schenkten den mehr als 70 Besuchern aus Wannweil, Kirchentellinsfurt und weiters her einen unterhaltsamen, nachdenklichen, sehr lustigen und g‘stubeten Abend mit tollen Texten und schöner Musik.

Die Stubenmusik sorgte mit ihrer ganz besonderen, überlieferten alemannisch-schwäbischen Musik und Gebirgsländlern für die musikalische Untermalung. Das passte gut zu Frau Oswalds Gedichten, die sie stets auswendig zitierte und mit den passenden Hüten bezaubernd darbot. Eine Grande Dame der schwäbischen Mundart, mit Humor ohne Ende, einem Charme, dem sich niemand entziehen konnte und auf jede ihrer witzigen schwäbischen Anekdoten folgte prompt eine Lachsalve. Sie konnte sich auf ihr Publikum verlassen, da verstand einer den anderen.
Trotz vieler Jahrzehnte auf dem Buckel, ist sie ein Wirbelwind, nimmermüde und voll sprühenden Lebens. Wenn die Gäste schlucken, kommt der nächste Hammer. „Verliersch du em Frühjohr d’Onterhos, war scho em Wenter s’Gommi los.“ Lebensbejahend wie sie ist, gibt sie den Slogan „Älles hot en Senn em Läba“ mit auf den Weg. Zwischendurch intonierte der Solist der Sondelfinger Stubenmusik eine exotische, wohlklingende Dudelsack-Melodie, integriert ins schwäbische Lied „Schuhmächerles Bua schlait Nägel en’d Schua“. Doris Oswald haute auch ein paar Nägel rein und rezitierte das Gespräch einer Mutter mit ihrem heiratswilligen Sohn, dessen Auserkorene ihr aus verschiedenen, nur dem Schwaben zugänglichen Gründen, nicht gefällt: „Bua, sei et so domm wia dei Vadder!“ Ein Gast gab ein schwäbisches Lied vom früheren „Rundfunkfritzle“, zum Besten, mit der Quintessenz: „Jo, bei ons wird gschafft!“

Nach weiteren Stücken der Stubenmusiker erzählte Frau Oswald einige witzige Anekdoten aus ihrer Heimatstadt Metzingen. Jetzt wissen wir, warum derzeit in Metzingen die Erms ausgebaggert wird: „Damit d’Aida eifahra ka zom Fabrikverkauf“, oder: Zwei Freunde wanken nach dem Stammtisch heim. Da sagt der eine „Mir isch d’Brill en Mississippi neigfloga“. Der andere: „Des isch doch d’Erms, du Dackel.“ Darauf sein Freund: „Do sisch amol, wia schlecht i seh!“
Schließlich animierte Frau Oswald noch das Publikum zum Gesang sämtlicher Verse von „Auf der Schwäbische Eisabahn“, begleitet von der Stubenmusik.
Zum Abschluss dieses unvergesslichen Abends bedankte sich der Vorsitzende Manfred Wolfer noch bei den Akteuren und der Organisatorin Bärbel Kasper und lud die Anwesenden zu den weiteren Veranstaltungen des Jubiläumsjahres ein.
                                                                                  BK und DS