Resumée zum Mundartfestival in der Stuttgarter Liederhalle

Eine Delegation der Wannweiler Ortsgruppe machte sich in Fahrgemeinschaft auf den aufregenden Weg in die Landeshauptstadt. Ha, des isch scho äbbes anders als bei ons dohannaromm. Ein Verkehr, und diese Liederhalle, so groß und verzweigt hatte man sich das nicht vorgestellt. Da der Event immer beliebter wird, fand er diesmal im Schillersaal statt – und bis man den gefunden hatte… Aber dann fühlte man sich gleich wohl unter den Wanderfreunden von überall her und besonders aus Stuagert, und Marga fand sogleich AV-Bekannte aus Sickenhausen, die ebenfalls zu siebt angereist waren. Helmut Pfisterer, der Organisator, begrüßte alle herzlich und sagte Wulf Wagner, Kabarettist aus Altenriet, an. Ein Kalauer jagte den anderen, man konnte kaum Luft holen zwischen den Lachern. Im zweiten Teil seines Auftritts trat er als Anatomie-Professor auf und hatte ein Skelett dabei: den Homo Maultaschensis. Bei dem waren die Füße gleich unterhalb des Beckens festgemacht. Warum, das weiß jeder Schwabe, denn die Spezies Maultaschensis hat nun mal keine Beine, sondern nur Füße. Und die tragen ganz schön weit. Der nächste Auftritt war ein junger, 30jähriger Barde namens Pius Jauch aus Bösingen bei Rottweil. Do schwätzt ma so anders als bei ons, dass einem die Liedtexte wie chinesisch vorkamen. Ein paar Brocken hat man aber mitgekriegt in Liedern wie „Küahlaue Milch“ und „Schwaarzbrot mit Gsälz“, und was er so vom Burahaus seines Großvaters zum Besten gab. Schöne, gefühlvolle Gitarrenmusik begleitete seinen einfühlsamen Gesang. Am Schluss musste man gar ein Hoch auf die Bauarbeiter mitsingen:  „Mir fliaget wia d’Spatza, mir krebslet wia d’Katza, send fleißig wia’d Imma, s’wird au älles stimma. Mir schaffet wie’d Sau, a dreifachs Hoch auf da Bau!“ Last but not least trat die wunderbare Mundart-Schauspielerin Monika Hirschle auf, die derzeit im „Theater der Altstadt“ im Stuttgarter Westen mit ihrem eigenen Programm „Älles so erlebt“ gastiert und aus „Laible und Frisch“ bekannt ist, mit Texten von Helmut Pfisterer und Taddäus Troll. Sie brachte jeden Gag auf den Punkt, wie: „Zeiget Se mir Ihr Trottoir, ond i sag Ehne, wer Sia send!“ Oder: „Manchmol isch nach so viel Klare no so viel oklar!“ Ond was hot dr Bettsoicher mit de Menscha gemein? Erscht hot er scheene blonde Hoor, später graue, ond schließlich werdet se vom Wend verweht. Als Gesamtkunstwerk war der Abend sehr schön und rund, und entließ auch die Wannweiler wieder beschwingt in ihre Voralbgemeinde. BK