Auf Anregung von Karin und Robert Mauser wurde eine Gatenbesichtigung von Prof. Doschka in den Veranstaltungsplan für das Jahr 2016 aufgenommen. Bereits im Vorfeld zeigte sich, dass das Interesse sehr groß sein würde und so machten sich 50 Personen nach Dettingen. Vom Parkplatz machten wir und auf den Weg zu seinem hier auf einer Hanglage konzipierten Garten, der in diesem Bereich vor allem aus Dutzenden kugelrund geschnittener Buchsbäume verschiedener Größen besteht. Eine Naturstein-Treppe führt nach oben mit immer wieder schönen Ausblicken auf diese künstlerisch geformten Pflanzen.
In der untersten Ebene seiner drei Gartenebenen bleiben wir stehen und wir erfahren nun mehr. Wir gehen unter einer großblättrigen kalifornischen Magnolie, der einzigen in Deutschland existierenden, hindurch und bleiben vor einem kleinen Teich stehen, im Hintergrund wächst ein riesiger Bohnenbaum. In lockerem Ton erzählt Prof. Doschka uns von seiner Leidenschaft, der Anlage dieses Gartens, den er seit 1970 mit einer Berliner Garten-Architektin anlegte, die auch bereits für den englischen Thronfolger Charles arbeitete. Prof. Doschka ist mit seiner Arbeit noch nicht zu Ende und erweitert ihn immer weiter. Es gibt 14 Gartenräume auf einer Fläche von 4 ha.
Die große Gartenanlage besteht aus drei französischen Gärten am Hang, darüber breitet sich ein englischer Garten aus. Als Vorbild für den ersten Garten wählte Prof. Doschka den Seerosenteich des französischen Malers Claude Monet in seinem Anwesen in Giverny, von dem nicht nur er so begeistert ist, sondern auch Cezanne, der ihn mit “…Monet hat nur ein Auge, aber was für eines…“ beschrieb.
Wir steigen zur nächsten, zur zweiten Ebene hinauf und Prof. Doschka lädt ein, unter dem riesigen Maulbeerbaum zu warten. Das ansteigende Erdreich wird durch eine Mauer in Rustica-Quaderung abgestützt, die hellen Steine aus Elbsandstein stammen von einer dort abgerissenen Brücke. Er fand diese zufällig, bei einer von ihm den neuen Bundesländern eröffnete Picasso-Ausstellung. Wir steigen weiter hinauf zum dritten Garten-Raum. Diese Ebene lebt von den unterschiedlichen Grün-Akzenten verschiedenster Bäume und Sträucher, auch hier sehen wir wieder die Buchsbaum-Kugeln. aWir verlassen die drei Ebenen mit den französischen Gärten und erreichen als oberste Ebene eine Magerwiese mit Obstbäumen. Sie gehört zu dem umliegenden Landschaftsschutzgebiet und wurde im Großen und Ganzen wenig verändert. Allerdings zieht sich hier ein langes Beet mit 200 verschiedenen Lavendel-Sorten entlang, durchsetzt mit dem gerade blauviolett blühenden Allium auf seinen hohen Stengeln. Diese lange, wildwachsende Wiese mit der Baumallee dient zufällig als Sichtachse, wie sie auch in englischen Garten anzutreffen ist. Zwei kleine Bretter-Häuschen in gebrochenem Weiß dienten einmal als Geräteschuppen. Sie verbergen sich hinter hohen Pflanzen, wobei besonders die mit großen weißen Blüten wachsende Clematis auffällt, sie trägt den Namen “Madame Le Coultre”. Wir gehen zum Pavillon und haben von der Veranda aus eine weitere Sichtachse durch eine aus hohen, pfeilerartigen sowie davor liegenden kugelförmigen Buchsbäumen bestehende Allee, genau auf den Kirchturm von Dettingen. Auf diesem Weg werden wir später den Garten verlassen.
Eine interessante Besichtigung, nach ca. 2 Stunden, mit vielen neuen Eindrücken ist zu Ende gegangen und der teilweise einsetzende Regen schmälerte nicht die Begeisterung. Bei der anschließenden Abendeinkehr gab es daherviel Gesprächstoff.